[Rezension] Silber - Kerstin Gier

Montag, 8. Juli 2013


Autorin: Kerstin Gier
Fischerverlag
EUR 18,99
 ISBN: 978-3-8414-2105-0

 
 








Cover by Fischerverlag





Klappentext

Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet.
Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett. 
Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen, ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen … (Quelle: Fischerverlag).
 

Inhaltsüberblick

Liv Silber ist geübt im Umziehen, sie hat in ihrem Leben schon viele Orte kennengelernt, zusammen mit ihrer Mutter, ihrer Schwester und damals auch noch ihrem Vater. Jetzt hat ihre Mutter einen neuen Partner gefunden, und zwar in Großbritannien.
Jedoch bringt der Mann auch noch seine beiden Kinder mit in die »Patchworkfamilie«. 
Diese Geschichte wäre jedoch bis jetzt gar nicht so ungewöhnlich, doch warum träumt Liv von ihrem Stiefbruder und seinen Freunden? Und warum führen die Jungs seltsame Rituale auf dem Friedhof durch? Zu allem Überfluss fühlen sich ihre Träume seltsam real an und in der Schule machen die Jungen Andeutungen auf Livs Träume. Aber es kann doch gar nicht sein, dass sie wissen, was Liv geträumt hat, oder etwa doch?

Das Buch in Sieben...

Das Buch in einem Wort: fantastisch
Das Buch in fünf Adjektiven: spannend, lustig, aufregend, geheimnisvoll und verträumt.
Das Buch in einem Satz: Ich habe seit langem nicht mehr so viel beim Lesen eines Buch gelacht.
Am besten hat mir gefallen: das Träumen.
In Erinnerung wird mir bleiben: Das gemeinsam Träumen mehr Spaß macht.
Die Charaktere waren ... jeder für sich eine Persönlichkeit.
Das Ende des Buches ... kam so plötzlich.

Meinung

Nach der Edelsteintrilogie waren meine Erwartungen an Silber, dementsprechend hoch. Bereits nach dem Lesen der Leseprobe war ich jedoch fest der Meinung, dass dieses Buch meinen Erwartungen entsprechen kann. Und es hat mich nicht enttäuscht.

Kerstin Gier taucht in eine ganz neue Thematik ein und behandelt die Träume wie noch ungeschliffene Diamanten. Nach und nach nehmen diese dann Formen an und zeigen das große Ganze auf in einer wunderbaren Entwicklung.

Der Schreibstil ist mit einer unbefangenen Leichtigkeit versehen. Nicht selten habe ich mich beim Lesen (oft auch in der Bahn) dem Witz und Charm der Charaktere hingegeben. Letztere strotzen nur so vor Persönlichkeit und liebevollen Details. Jeder Charakter ist einzigartig und durchläuft in seinem eigenem Tempo seine Evolution und die Geschichte, sodass einen alle ans Herz wachsen und man auch ohne die Namen lesen zu müssen genau wissen würde, um welche Person es sich gerade handelt. Auch die Hauptprotagonistin bleibt sich ihrem Charakter treu und ich empfand keine ihrer Entscheidungen irrational oder nicht nachvollziehbar.

Das Cover ist verträumt gestaltet und passt sich von der Zeichenart etwas der vorhergehenden Jugendbuchreihe an, wenn diese nebeneinander im Regal stehen.

Die einzigen negativen Punkte bestehen darin, dass das Buch einem viel zu kurz erschienen ist. Gerade hat man begonnen zu lesen und plötzlich war es schon vorbei. Zum anderen handelt es sich um eine Trilogie, und bis der nächste Band erscheint, dauert es mit Sicherheit noch ein ganzes Jahr.

Für mich war es ein gelungener Auftakt einer Trilogie, mit vielen freudigen Momenten und ein absolutes Highlight im Buchmonat Juni!

Bewertung